Seit meiner Ausbildung zur Ernährungsberaterin bin ich vermehrt mit Leuten bezüglich Ernährung, Gesundheit und Gewichtsreduktion im Gespräch. Dabei fällt mir erschreckend oft auf, wie unsicher die Leute in Sachen Ernährung sind. Viele finden sich in dem großen Dschungel der gesundheitsversprechenden Lebenstmittel und den vermeintlichen Superfoods nicht mehr zurecht. Hinzu kommt der Diätenwahn, vegetarische, vegane und getreidefreie Ernährungsformen und der freiwillige Verzicht auf Kohlenhydrate die angeblich dick machen sollen. Und allem voran die Angst vor Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten die immer mehr zu werden scheinen. Wie willst du als gesunder Mensch überhaupt noch wissen, was du noch essen kannst und was evtl. nächste Woche schon auf der “roten Liste” steht, weil die Lebensmittelforschung wieder etwas “Neues” entdeckt hat, was bei genauem hinschauen eh schon klar war. Wie z.B. vor ca. 2 Wochen, als das viel gepriesene Kokosöl wieder auf seinen Platz verwiesen wurde. “Kokosöl ist schlimmer als Schweineschmalz” war in der Focus online zu lesen. Es besteht zu 90% aus gesättigten Fettsäuren und erhöht den schlechten LDL-Cholesterinwert, welcher die Arterien verstopft. Ganz ehrlich – ich habe den Hype um das Kokosöl sowieso nie verstanden. Abgesehen von der Ökobilanz die in diesem Fall sehr schlecht ausfällt, besinne ich mich lieber wieder zurück wie unsere Vorfahren in unseren Breiten gelebt haben. Und ich finde, dass sie sich in den letzten 2000 Jahren doch recht gut entwickelt haben – ohne Kokosöl, aber dafür mit einer ausgewogenen, regionalen und saisonalen Ernährung! In den nächsten 3 Blogbeiträgen zeige ich, wie du ganz entspannt auf dem Boden einer gesunden Ernährung bleiben kannst und dich nicht um jeden Hype von Superfoods scheren brauchst.

Genieße die Lebensmittelvielfalt

Kein Lebensmittel allein enthält alle notwendigen Nährstoffe. Wir leben in Europa in einem Schlaraffenland und haben die besten Lebensmittel direkt vor unserer Haustüre. Ein abwechslungsreicher Speiseplan ist genauso notwendig, wie einfach und günstig.

Mach dir zu Beginn der Woche einen Plan, was du täglich kochen willst. So kannst du gezielt einmal in der Woche einen Großeinkauf für haltbare Lebensmittel machen. Die frischen Zutaten holst du dir beim Metzger, Bäcker oder Gärtner deinens Vertrauens. Du wirst jetzt sicher sachen, dass dies zu teuer ist oder dass du keine Zeit dafür hast in verschiedene Geschäfte zu gehen und der Einkauf beim Discounter viel billiger ist und schneller geht.

Aber glaube mir: mit einem gezielten Einkauf und einem Kochplan sparst du dir Zeit und Geld und hast obendrein die besseren Produkte. Du brauchst keine 1000 verschiedene Lebensmittel, um dich genussvoll und gesund zu ernähren und schon gar keine Industrieprodukte

Weniger ist mehr

Weniger als 100 Lebensmittel reichen aus, um dich genussvoll, kreativ, abwechslungsreich und gesund zu ernähren. Denk mal drüber nach, wie und was unsere Großeltern gegessen haben…

Mit einem Butterbrot aus Vollkorn, einem Glas Milch und einem Apfel nimmst du alle Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe auf, die es gibt und die du benötigst. Und das sind genau genommen gerade mal 3 Grundnahrungsmittel.

Letztendlich macht es die bunte Mischung aus, mit der du automatisch und ohne dir viel Gedanken zu machen, alle notwendigen Vitamine, Mineralstoffe und sekundären Pflanzenstoffe aufnimmst, die dein Körper braucht. Zusätzliche Vitaminpräparate sind nicht nur unnötig, sondern können sogar schaden.

Meine Tipps für eine abwechslungsreiche Genusswoche

  • Mach dir einen Wochenplan, was du täglich kochen willst
  • Wähle zuerst die Kohlenhydratbeilagen für jeden Tag aus. (achte auf gute, langsame Kohlenhydrate)
    • 2-3 mal / Woche Kartoffeln (Kartoffelbrei, Salz- und Ofenkartoffeln, Bratkartoffeln, Rösti…)
    • 1-2 mal / Woche Reis (Naturreis, Parboiled Reis, Vollkornreis…)
    • 3-4 mal / Woche Vollkorngetreide (Nudeln, Spätzle, Grießgerichte, Pfannkuchen, Hefeteig…)
  • Plane für jeden Tag die Gemüsebeilage und Salate und achte auf die regionalen und saisonalen Angebote
  • Achte darauf, dass dein Teller “bunt” wird
  • iss 1-2 mal pro Woche Fisch (aufgrund der Schadstoffbelastung vieler fettreicher Meerfische, rate ich dir zu heimischem Fisch)
  • sei kreativ und ergänze deine Kohlenhydrate mit Gemüse, überbacke mit Käse, ergänze mit Quarkdips, spare nicht mit Kräutern, probiere Neues aus.
  • greife zu regionalen Lebesmittel der jeweiligen Saison. Der Vitamingehalt ist um ein vielfaches höher, als bei Lebensmitteln die bereits einen weiten Transportweg hinter sich haben
  • Überlege bei der Wochenplanung, ob du eine Suppe oder eine Nachspeise machen willst. Such dir dazu schnelle Rezepte oder genieße einfach ein Stück Obst zum Dessert.
  • Plane einen Tag für ein Resteessen ein – am besten am Freitag oder Samstag. Gewohnheitsgemäß bleibt immer etwas über und zum Wegwerfen sind Lebensmittel einfach zu schade.
  • Leg dir einen Ordner mit Rezepten an, die vom Zeitaufwand in deinen Tagesablauf passen. Nimm nur die Rezepte auf, die sich im Geschmack und im Zeitaufwand bewährt haben.
  • Ordne die Rezepte nach Jahreszeit (Frühling / Sommer / Herbst / Winter). So bekommst du mit der Zeit eine bunte Mischung schneller, einfacher, ausgewogener und saisonaler Gerichte.
  • Ganz wichtig: frag beim Einkauf deiner Lebensmittel immer nach, woher sie kommen und wie sie verarbeitet wurden. Frag nach Inhaltsstoffen und Zusatzstoffen. Frag beim Metzger nach dem Bauern bei dem das Tier gelebt hat. Denn:

DU BIST WAS DU ISST

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Über die Autorin

Stefanie Dehn

Hallo, ich bin Stefanie Dehn aus der Nähe von Heilbronn. Schon immer habe ich mich für gute, regionale Lebensmittel und eine ausgewogene Ernährung interessiert.

Als ausgebildete Ernährungsberaterin liegt mir dabei besonders das Urgetreide am Herzen. Schon lange habe ich meine Küche komplett auf Urgetreide umgestellt und bin von den wertvollen Inhaltsstoffen, der guten Verträglichkeit und dem tollen Geschmack begeistert.

Mein Wissen über Urgetreide – wie es im Körper wirkt, welche Vorteile es dir bringt, wie du es anwendest und was du alles daraus machen kannst – all das möchte ich gerne mit euch teilen.